Ich komme grade aus dem Zimmer, wo die Chinesinnen wohnen.
Dort durfte ich zu meiner Begeisterung die „Erhu“ ausprobieren, ein traditionelles
chinesisches Instrument, das ähnlich wie eine Geige klingt, aber ganz anders
gespielt wird. Nach einer kurzen Einweisung kratzte ich ein wenig darauf rum,
spielte „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ (Ja, ich weiß, es ist die falsche
Zeit, aber es ist einfach ein leichtes Stück) und überraschte Chencan damit
sehr, denn sie meinte, die meisten Menschen würden nicht mal einen Ton daraus
bekommen.
Es ist für mich auch sehr komisch, dass der Bogen zwischen den
Saiten eingeschlossen ist, dass man die eine Saite also durch Drücken in
Richtung des Körpers, die andere Saite durch Drücken vom Körper weg gebraucht.
Außerdem scheinen die Finger in der Luft zu schweben, weil man einfach kein
Griffbrett hat. Es widerspricht auch jeglicher Haltung, die Christiane mir im
Laufe meiner Musikerkarriere beibringen wollte, denn so ziemlich jede Haltung
macht man bei der Bratsche genau NICHT. Natürlich
habe ich damit umgehend viele Flageoletttöne produziert und mich auch am
Vibrato versucht, aber das ist mir quasi unmöglich. Ich habe also die Nachbarn
gequält, um mich kurz zu fassen. Dabei dachte ich, ich wäre über dieses Stadium
hinaus…
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