Ich habe mich dann jetzt mal intensiver mit estnischer
Liedersuche beschäftigt, hier kommt dann das Ergebnis davon. Erstens natürlich
das Lied, dessen Text, Titel und Kompositeur ich nicht kannte, dessen Melodie
mir aber seit Montag im Kopf rumspuckt. Fürchterlich nervig, denn ich kann es
ja nur summen, nicht singen. Das hat sich soeben geändert, wie schön, dass es
Wikipedia auch auf estnisch gibt! Der Titel ist „Eestlane olen ja eestlaseks
jään“, wurde 1988 von K. A. Hermann , A. Mattiisen und J. Leesment verfasst.
Wer in meinem kleinen
Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der weiß, dass die „singende Revolution“
genau zu der Zeit stattfand. Wer es wieder vergessen hat, der weiß es jetzt!
Daher geht es in dem Lied natürlich um Freiheit und Nationalstolz, der Text des
Refrains bedeutet übersetzt so viel wie (Achtung, freie Übersetzung!) „Este
sein und Este bleiben, wie ich als Este geschaffen wurde. Esten sind stolz und
stark und wollen frei sein wie ihre Vorfahren.“
Eestlane olen ja eestlaseks jään,
kui mind eestlaseks
loodi.
Eestlane
olla on uhke ja hää
vabalt
vaarisa moodi.
Blöderweise sind die Internetwörterbücher eher dumm und mein
Wörterbuch umfasst grade mal 30.000 Begriffe, die Hälfte ist mal gepflegt nicht
drin. Warum macht sich eigentlich keiner die Mühe, ein ordentliches Wörterbuch
für Estnisch-Deutsch (Eesti-Saksa) anzulegen, von Weltsprache zu Weltsprache
sozusagen?
Und wer mir jetzt mit Google Übersetzer kommen möchte,
kriegt umgehend eins auf den Deckel. Das übersetzt ja mal so einen Quatsch, da
kann ich besser raten. Was ich im Übrigen grade bei meinem Comic übe, ein
Lustiges Taschenbuch in Estnisch.
Außerdem ein anderes Lied, das ich sehr schön finde, „Koit“
(„Morgendämmerung“) von dem bereits erwähnten T õnis Mägi. Übrigens ebenfalls
im Jahre 1988 geschrieben…
Nebenbei habe ich am Dienstag Estnisch geschrieben, habe
dafür einige Tage gelernt, nur um dann festzustellen, dass das nicht nötig
gewesen wäre. Da ich mich immer fleißig mit Kim getroffen habe, hätte ich die
Prüfung einfach so schreiben können und hätte mir das Vokabel-Pauken sparen
können. Mist. Die Ergebnisse werden wohl auch bald mal kommen, währenddessen
darf ich weiter Essays über Recht und Technologie schreiben.
Außerdem mal eine Beschwerde über die Lichtzustände hier in
Estland. Im Winter wird es nicht hell, jetzt ist es grade dunkel, wenn man zur
Party aufbricht (gegen 11, halb 12) und der Morgen dämmert schon, wenn man
wiederkommt (so gegen 4). Durfte ich bei der letzten Party feststellen, meine
Mitbewohnerinnen meinten, sie hätten das schon gemerkt. Ärgerlich ist
allerdings daran nur, dass wir jetzt diese zweckfreien Jalousien haben, die
jedes Licht hereinlassen. Schlafen am Tag wird dadurch bedeutend erschwert.
Nicht sehr studentenfreundlich.
Wir denken positiv und haben uns darauf geeinigt, dass sie
wenigstens von außen gut aussehen.
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