Im Moment sitze ich auf dem Boden im
fünften Stock und warte auf die fachmännische Grundreinigung
unserer geliebten Wohnung. Mit mir zusammen sitzen hier ein Franzose,
eine Österreicherin und zwei Tschechen. Wir diskutieren
Spieltheorien und wärmen uns an der Heizung, auch wenn draußen
durch einen starken Anstieg der Temperatur pünktlich zum
Frühlingsanfang das Tauwetter ausgebrochen ist. Wir haben seit etwa
einer Woche strahlenden Sonnenschein, teilweise freie Wege und man
kann ohne Mütze und Handschuhe herumlaufen.Wahnsinn!
Hier mal ein Tallinn- Bild ohne Schnee...
Gestern war ich um 13.00 Uhr für eine
Überraschungs-Geburtstagsparty eingeladen gewesen. Da ich sehr spät
ins Bett gegangen war, war ich äußerst überrascht, dass ich gegen
9.00 Uhr, wie ein Blick auf meinen Wecker bestätigte, wieder wach
war und mich taufrisch fühlte. Noch mehr wunderte ich mich
allerdings, dass meine Mitbewohnerinnen bereits in der Küche saßen
und am frühstücken waren, was eher ungewöhnlich ist, da sie meist
erst gegen 12.00 Uhr aufstehen. Naja, vielleicht hatten sie was vor.
Nach einer kurzen Plauderei warf ich meinen Laptop an.... und bekam
einen Riesenschreck. Die Uhr zeigte bereits 13.13Uhr, mein Handy
sagte mir dann das Selbe, was wohl bedeutete, dass mein Wecker falsch
ging. Daraufhin beeilte ich mich sehr und schaffte es noch vor
14.00Uhr zur Party, um die Überraschung mitzuerleben. Und sehr
leckeren Kuchen zu essen, finnische Sachertorte.
Überhaupt bekam ich diese Woche sehr
gutes Essen, denn am Donnerstag Abend war die „International
night“, bei der verschiedene Gruppen ihr Land vertreten konnten.
Dabei wurde traditionelles Essen gekocht, Informationen über das
entsprechende Land geliefert, eine Präsentation vorbereitet und
traditionelle Spiele gespielt.
Vertreten waren zum Beispiel: Südkorea,
Polen, Frankreich, Spanien, Italien, Finnland, Österreich...
Am besten gefallen haben mir die Spiele
der Franzosen, das Essen der Italiener, die Präsentation der
Südkoreaner und die Fröhlichkeit der Polen.
Wir planen schon die Teilnahme an der
nächsten Nacht, als deutsches Team. Für Anregungen bezüglich
typisch deutschem Essen, vorzugsweise etwas, was kalt gegessen werden
kann, sind wir sehr dankbar. Bier ist schon geordert, hier gibt es ja
kein vernünftiges. Also wird es direkt aus Deutschland importiert.
Außerdem habe ich mein geliebtes
kleines grünes Yoshi gewaschen, was meine Mitbewohnerinnen sehr zu
Lachen gereizt hat, da er für einige Stunden in unserem Waschbecken
schwamm und danach auf der Heizungsstange saß um zu trocknen. Da
dort auch unsere Handtücher aufbewahrt werden, hat Marilena ihn in
unser Zimmer gebracht, wo er jetzt neben der Petersilie vor sich hin
trocknet.
Außerdem haben Marilena und ich ein
schönes Spiel entwickelt, basieren auf den „Motivations-Eiern“,
die ich ihnen vor einigen Tagen mitgebracht habe (es handelt sich um
Überraschungseier). Darin waren drei kleine Autos, ein Violettes,
ein Blaues und ein Gelbes. Die werden so stark wie möglich über den
Tisch geschossen und müssen aufgefangen werden. Also vollkommen
sinnlos, aber lustig.