Ich habe seit letzter Woche ein sehr
nützliches Übereinkommen mit einem Studenten von hier. Ich rede mit
ihm Deutsch, er unterrichtet mich privat in Estnisch, und wir
profitieren beide davon. Bisher habe ich ihn drei mal getroffen,
morgen treffen wir uns wieder und dafür habe ich mir mal das Thema
der letzten Stunde abgetippt. Es handelt sich, nachdem ich die
regelmäßige Bildung des Präsens, Imperfekt und Perfekt gelernt
habe, um die Auflistung der verschiedenen Fälle.
01. nimetav Kes? Mis? Wer? Was?
02. omastav Kelle? Mille? Welcher?
Welches?
03. osastav Keda? Mida? Wen? Was?
04. sisseütlev Kuhu? Worein?
05. seesütlev Kus? Worin?
06. seestütlev Kust? Woraus?
07. alaleütlev Millele? Worauf?
08. alalütlev Millel? Wo?
09. alaltütlev Millelt? Worunter?
10. saav Kelleks? Milleks? Jemand
oder etwas werden
11. rajav Kelleni? Milleni? Etwas
erreichen
12. olev Kellena? Millena? Als jemand
oder etwas agieren
13. ilmaütlev Kelleta?
Milleta? Ohne jemanden /etwas
14. kaasaütlev Kellega? Millega? Mit
jemanden/ etwas
Alles klar?
Eigentlich ganz einfach, denn durch die
Endung den Nomen werden einfach mal sämtliche Artikel und
Präpositionen gespart. Auch ganze Satzkonstruktionen lasen sich so
ausdrücken, besonders aufgefallen ist mir das im folgenden Satz:
„Ma viskasin palle hatuseni“
Ma = ich
viskasin = warf
palle = Ball
hatuseni = Dach
Ich warf den Ball auf das Dach.
Oder auch: Ich war den Ball so hoch,
dass er das Dach erreichte.
Welcher Fall ist hier für Dach
genutzt?
Schreiben kann ich viel, mein
Satzkonstruktionen sind aber immer noch sehr beschränkt und bewegen
sich auf dem Level von: Mulle meeldib resida ning lugema.
Doch genug von Estnisch... Wenden wir
uns den ernsthaften Studien zu!
Ich habe hier ein Fach gewählt, dass
„Intellectual property and competition law“ heißt, dass heute
zum ersten mal stattfinden sollte. Tat es nicht, Fehler im
Stundenplan. Stattdessen habe ich einer Vorlesung über
Übernahmerechte von Firmen gelauscht und hinterher eine angeregte
Diskussion mit der Dozentin hat, die ganz traurig war, als ich
meinte, das wäre eine Ausnahme gewesen, ich würde nicht
wiederkommen. Sie hat bestätigt, dass dieses Fach für angehende
Designer sehr interessant sei, da es sich um internationales, nicht
nur estnisches Recht handeln würde.
Außerdem hatte ich gestern die
Gelegenheit, mein Spanisch zu beweisen. Ich kann eine Person, die
neben mir steht, oberflächlich beschreiben, die Farben und Kleidung
benennen, Charakterzüge benennen und die Person beschimpfen.
Definitiv ein Fortschritt.
Im Moment riecht es in meiner Wohnung
nach echt griechischem Tsatsiki. Die Zutaten dafür befanden sich im
rechten oberen Fach unseres Küchenschrankes. Aufgrund der ungleichen
Verteilung der Körpergrößen, unterbreitete ich Maria den
Vorschlag, die Fächer zu tauschen. Der Vorschlag stieß auf
Gegenliebe.
Das bringt mich im Übrigen auf den
Gedanken, dass ich seit zwei Stunden versuche, einkaufen zu gehen. In
meinem Kühlschrank befinden sich Ketchup, Eier, Käse und Licht.
Nimmt man noch den Küchenschrank (Inhalt: Haferflocken, Zwiebeln,
Zucker, Knoblauch und Gemüsebrühe) hinzu, merkt man schon, vor was
für einem Problem ich stehe: -5°C und scharfer Wind.
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