Montag, 11. März 2013

11.03.2013 - Trip to Lapland

Am Donnerstag ging es mit Tram, Trolleybus und Füßen zum Terminal A. Dort bestiegen wir eine Fähre, auf der ich wieder mal feststellte, dass ich nicht so richtig seetauglich bin. Hatte ich fast vergessen. Nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang in Tallinn und einer zweieinhalbstündigen Fahrt auf dem Schiff, wartete in Helsinki ein knallgelber Bus auf 51 Studenten. Über Nacht ging es dann zum ersten Zwischenstop, dem „Santa Claus Village“. Leicht verschlafen stiegen wir morgens um acht aus dem Bus und hatten den ersten Schock: -15°C!

Zufälligerweise hatte ich eine wunderschöne rote Schneehose im Gepäck, die ich in den folgenden Tagen nicht mehr ausgezogen habe. Und sowohl Frank als auch ich haben uns vorher entsprechende Mützen besorgt, Frank eine aus Lammfell, ich die vegetarische Variante aus Kunstfell und Polyester. Daher konnten wir den Aufenthalt im Village gut genießen und dem echten und einzig wahren Weihnachtsmann die Hand schütteln. 

Danach fuhr unser Bus in Richtung Kuusamo, wo unsere Unterkunft war. In der Schule dort nahmen wir dann ein schmackhaftes Mittagessen ein und gingen Schlitten fahren. Durchgefroren wie wir waren, taten wir das, was richtige Finnen tun: wir nahmen ein Bad....



Nach dem Bad machte auch der ein oder andere Schneeball nichts mehr aus, da der See an den meisten Stellen zugefroren und um die 4°C warm war. Der Schnee hatte putzige -10°C oder -15°C. 



Außentemperatur halt. Die Haut fühlt sich danach an, als würde ein hinterhältiger Mensch mit kleinen Nadeln überall auf den Körper einstechen, bis man sich dem Lieblingssport der Finnen widmet: dem Besuch der Sauna. Daher waren wir dann auch warm, bis wir den einstündigen Fußmarsch heim begannen, bei dem wir Teile der Gruppe verloren, die erst am Ende des Abendessens auftauchten. Bisschen Schwund ist immer.

Am nächsten Tag hielt das Programm tolle Dinge für uns bereit. Ich bin nicht nur stolzer Besitzer eines „Rentier-Führerscheins“, der mir bescheinigt, unter Einsatz größter mentaler und körperlicher Stärke und unter den widrigsten Umständen ein Rentier führen zu können, sondern kann auch von mir behaupten, dass ich auf einem Huskyschlitten durch die Gegend gereist bin. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, die Hunde sind schnell und stark, und wollen laufen, das hat man gesehen. Der kalte Wind peitscht einem ins Gesicht Wir haben eine Huskyfarm mit über 200 Hunden besucht, was Frank unglaublich glücklich gemacht hat. Außerdem haben wir im Schnee „Hot dogs“ gegrillt und gegessen (die Ironie fällt mir grade erst auf...). Auch an uns Vegetarier wurde in Form von Sojawürstchen gedacht.




Nach dem Besichtigen einiger Orte der Gegend und dem erneuten Schlittenfahren auf den Skihängen in Kussamo kamen wir abends zurück zur Unterkunft. Einige wenige, darunter ich, erfreuten sich erneut an einer Sauna und einem Schwimmbad. Danach kehrten wir heim und sangen Lieder zu dem Gitarrenspiel eines anderen Studenten. Später setzten wir die Gesänge dann in einer finnischen Karaokebar fort.

Am Sonntag dann schliefen wir lange, um dann den Nationalpark bei Kuusamo zu besuchen. Dort wanderten wir durch einzigartige Natur, da dort sowohl die arktischen, als auch die südlicheren Pflanzen von Finnland wachsen. Dort grillten wir wieder im Schnee, was sehr kalt ist und machten schöne Landschaftsaufnahmen.




Danach ging es nach einer kurzen Shoppingtour auf die nächtliche Heimreise, bei der auch wieder Kreativität in puncto verrenken und Schlafposition finden gefragt war. Montag um 11.30Uhr nahmen wir dann die Fähre nach Tallinn, wo ich an Bord meine Estnischkenntnisse etwas aufpolierte, denn dort wurde Bingo gespielt... Ich habe mir ein Ticket geholt und dann die estnischen Zahlen geübt, aber sehr zu Erheiterung meiner Tischnachbarn immer nur knapp nichts gewonnen.

Zurück zu Hause wartete ein leerer Kühlschrank auf mich und meine Mitbewohnerinnen, sodass ich einen Einkauf plante. Wir beschlossen heute alle zusammen Lasagne zu machen, was wir mit viel Musik und Spaß auch taten. Bei der Gelegenheit stellten wir fest, dass die Form für vier Leute viel zu klein ist und machten zwei. Die zweite Ladung verbrannte aufgrund einer angeregten Kommunikation mit den Inhabern des Ofens. Außerdem vermissten wir eine unserer vier Gabeln. Dieser Mangel wurde durch zwei offenstehende Türen auf dem vierten Flur hervorragend ausgeglichen, jetzt haben wir fünf.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Dorothee,
    ich bin total neidisch, dass du Rentiere gesehen hast und Schlitten gefahren bist. Zwar gibts auch hier Schnee, ja er geht schon fast auf die Nerven ^^, aber ich sitz ja nur drinnen und bin am Lernen. Also genieß die Zeit und schreib weiter schön, das ist eine willkommene Abwechslung! LG

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  2. Du wärst hier glücklich mit dem Saunaangebot! Es ist so entspannend, ich war jetzt schon oft in einer Sauna und langsam verliere ich die Mimosenhaltung gegenüber dem kalten Wasser, wie man oben sieht...
    Es freut mich, dass du das Lesen als willkommene Abwechslung siehst, vielleicht schreibe ich dann bald wieder:) Liebe Grüße nach Deutschland, wo der Schnee vielleicht nicht so schön ist...

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