Am Freitag habe ich mit Weronika die
verschiedenen Läden in der Innenstadt erkundet und habe mir ein paar
Kleidungsstücke gekauft. Jetzt habe ich zwei bunte Wollkleider, ein
schwarzes Ausgehkleid und damit ich da auch nicht mehr reinpasse,
sind wir auch essen gegangen. Wir hatten sehr viel Spaß an dem Tag
und worauf ich sehr stolz bin: Weronika hat sich mit anderen über
gutes Englisch unterhalten und da meinten die anderen, dass sie
versuchen wollen, so gut wie ich zu sprechen, weil man angeblich kaum
einen Akzent bei mir hört. Juhuuuu!!
Am Freitag Abend haben wir hier in der
Wohnung und später im Club Vasias Geburtstag gefeiert. Durch die
ganzen Flaschen, die andere Studenten hier gelassen haben, sieht
unser Schrank jetzt so aus, als wären wir vier hier hemmungslose
Säufer, auch wenn davon so gut wie nichts auf unser Konto geht.
Außerdem gab es Sachertorte und jede Menge Chips, bis wir dann gut
gelaunt und laut singend mit dem letzten Bus in Richtung Stadtcenter
aufgebrochen sind. Dort sind wir dann in den Club Privé gegangen,
der nicht mein Favourit ist. Die Musik ist zu laut, man wartet vor
der Tür, obwohl der Club leer ist, weil der Club sich selbst als
Eliteclub sieht. Außerdem muss man auf der Gästeliste stehen.
Generell ist mir hier schon
aufgefallen, dass in den Clubs sehr viel Security herum läuft. Daher
bin ich auch schon Zeuge einer Barschlägerei geworden, die immerhin
10 Sekunden und ungefähr zwei Schläge gedauert hab, bis zwei
breitschultrige, 1,95-große Typen auf den beiden Schlägern saßen,
die daraufhin umgehend hinaus eskortiert wurden.
Außerdem habe ich durch den estnischen
Kalender, der bei uns in der Küche hängt zwar bereits die
Wochentage gelernt, aber in der letzten Estnisch-Stunde bekamen wir
noch die exakten Übersetzungen dazu.
Da hätten wir „esmaspäev“, was
wörtlich übersetzt „der erste Tag der Woche“ bedeutet.
Dementsprechend geht es dann „teisipäev“, was „der zweite Tag
der Woche“ heißt. Und so weiter.
Schön finde ich den pühapäev, der
Sonntag, der hier „Ferientag“ heißt. Aber Geschäfte haben auch
Sonntags offen, da das hier eines der am wenigsten religiösen Länder
der Welt ist.
Außerdem habe ich mal wieder ein
wunderschönes Wort aufgetan: „entsüklopeedia “ Was das heißt,
solltet ihr selber wissen, aber diese Schreibweise lässt mich sehr
an dem Sinn und hat der Vertrauenswürdigkeit des Werkes zweifeln.
Von Donnerstag bis Montag werdet ihr
alle definitiv nichts von mir hören, ich werde keine Mails
beantworten, keine Telefonanrufe entgegen nehmen, weil ich nach
Lapland fahre!
Zu Beginn des Semesters habe ich mich
dafür registriert, am liebsten würde ich auch nach Sankt Petersburg
fahren. Das muss ich mir allerdings noch mal überlegen, auch wenn
nur noch Plätze für den dritten Trip frei sind. Das würde Ende
April sein und mich definitiv auch interessieren. Als estnischer
Staatsbürger bekäme ich aber auch privat recht schnell.
Und für alle, die es wissen wollen:
Ich werde den Wohnort von Santa Claus sehen, das „Santa Claus
Village“. Und den echten Weihnachtsmann!
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