Mittwoch, 27. Februar 2013

27.02.2013 - Tere hommikust kurk



Am Sonntag waren hier viele Feiern, besonders auf dem Vabaduse Väljak. Schließlich war es der Unabhängigkeitstag. Zum Aufhängen der Flagge und der anschließenden Parade bin ich allerdings nicht gegangen, da das Ganze früh morgens zum Sonnenaufgang anfing und da kein Bus hinfährt, hätte ich 7 km hinlaufen müssen – nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung an einem Sonntagmorgen um 5 Uhr. Schande über mich! Später war ich aber trotzdem da, habe also trotzdem ein bisschen mitbekommen. Von meiner Estnischlehrerin habe ich dann auch erfahren, dass sie auch noch nie dagewesen ist, weil das vielen Esten zu früh ist.
Den Abend haben wir dann mit einer schönen Runde Bowlen gefeiert, ich habe mit Abstand gegen alle verloren. Dabei habe ich dann nette Esten kennengelernt, die alle besser bowlen als ich.




Seit gestern kann ich dann auch auf Estnisch zählen, nach einer Telefonnummer fragen (nur für den Fall...), meine aufsagen: viiskümmend kaheksa, kakssada kaks, kolmsada üheksakümmend neli.
Ich muss das allerdings noch richtig üben, habe auch schon mit einem französischen Student überlegt, dass wir zusammen zu lernen. Das kann ja was geben. Immerhin kann ich theoretisch bis eine „miljard“ zählen. Praktisch fehlen mir da immer so ein paar Worte... Scheint so, als müsste ich arbeiten.
Dafür kann ich fließend in Spanisch zählen, was ja immerhin ein paar mehr Menschen auf der Welt sprechen.

Heute war ich einkaufen, dabei ist Frank und mir etwas sehr Interessantes aufgefallen. Auf dem Bild sieht man eine „Tere hommikust kurk“, eine „Guten Morgen Gurke“. Ich finde diese Portionierung schon irgendwie sehr lustig. Meine Mitbewohnerinnen, die es nicht mögen, als „three greek girls“ bezeichnet zu werden und hiermit offiziell als Vasia, Marilena und Maria vorgestellt werden, haben mich lauthals ausgelacht, als ich das Foto gemacht habe und gefragt, ob ich das Ding wirklich essen will. Ich gebe zu, durch das Glas sieht die Gurke etwas merkwürdig aus.




Bei der Gelegenheit: Ich bin ja in den fünften Stock umgezogen. An sich ist das ja sehr schön hier mit den Mädchen, aber die TREPPEN. Das ist mit einem Rucksack voll Einkäufe und einer Tüte voll frisch gewaschener Wäsche fast nicht mehr zu machen, auch wenn ich jetzt fast regelmäßig in das Sportcenter gehe und mit anderen Mädchen zur Musik rumhüpfe, letztes Mal hatten wir noch Hanteltraining dabei. Am Ende ist dann immer eine langsame Entspannungs- und Muskelaufbauübung, weswegen ich heute immensen Muskelkater habe. Aber da bin ich in guter Gesellschaft, meine Mitbewohnerin klagt auch schon deswegen.

Naja, dafür muss ich aber sagen, ich habe sie beim Kochen auch sehr ausgelacht, denn wie schon ein- oder zweimal erwähnt, fehlen hier manchmal die richtigen Kochtopfdeckel oder sonstiger Zubehör. Daher kam dann das folgende Bild zustande, auf dem man sieht, wie Hühnchen in einer sehr geruchsintensiven Variante innerhalb von zwei Stunden in unserer Studentenküche erstellt wurde. Die Pfanne war in dieser Zeit für mich belegt, da musste ich halt Brot mit Käse und Gurke essen...


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