Heute ist ein trauriger Tag.
Erstens hatte ich den letzten
Unterricht in Estnisch mit Kim, den ich jetzt vermutlich nicht wieder
sehen werde. Er wird Anfang nächster Woche nach Finnland aufbrechen,
um dort sein Praktikum zu absolvieren. Also haben wir heute mehr
geredet und uns dann verabschiedet.
Der zweite Mensch, den ich nicht so
schnell wiedersehen werde ist Mark, der bei vielen meiner Aktivitäten
dabei war und von dem ich auch viel geschrieben habe. Heute hat der
die Rückreise nach Ungarn angetreten, weil er dort noch einiges für
seine Masterarbeit regeln muss, was von hier aus unmöglich ist.
Vorher haben wir uns noch lange
unterhalten und da auch Szuszi mit ihm fährt, waren die
Erasmusstudenten zahlreich erschienen. Wir konnten es nicht bleiben
lassen, noch ein paar schöne Bilder zusammen zu machen.
Genauso wenig, wie wir gestern eine
Abschiedsparty unterdrücken konnten. Dabei wussten wir alle, dass
das das letzte Mal in dieser Konstellation sein würde. Da man Frank
mit seinen Schuhen erst nicht in den Club lassen wollte, der Abend
aber wichtig für uns alle war und er dann irgendwie doppelt Eintritt
zahlen musste, hat er dann aus Rache (ja, schlimmer Charakterzug,
aber der Türsteher war auch echt diskriminierend, immerhin musste
ich nicht doppelt zahlen, obwohl ich auch zwischendrin rausgegangen
bin... ) ganz viele Gläser des Clubs im Mülleimer versenkt, damit
sie wenigstens nichts an ihm verdienen. Und das war bei mehr als fünf
Security-Typen wirklich eine Leistung!
Er kam übrigens am Ende mit geliehenen
Schuhen von Oliver aus Deutschland rein, der im Studentenwohnheim in
der Innenstadt wohnt.
Außerdem hat Mark mir ein einer
ruhigen Minute etwas gegeben, damit ich mich an ihn erinnere. Mir
sind die Tränen gekommen, weil es ein sehr schönes Geschenk ist.
Dazu muss man wissen, dass wir oft im
Wald laufen oder spazieren waren und nicht nur Tiere, sondern auch
Natur beguckt haben. Dabei waren wir mal bei dem Thema vierblättriges
Kleeblatt angekommen und dass ich noch nie eins gefunden habe. Mark
meinte darauf, er hätte schon über 60 gefunden. Ich habe damals mit
einem Lachen gesagt, dass er dann ja ein sehr glücklicher Mensch
sei, was er bestätigte.
Heute bekam ich dann also das hier...
Nachdem die beiden die Stadt verlassen
haben, schien hier auch das Wetter zu trauern. Ich habe das mal für
euch fotografiert, weil Nebel hier eher selten ist. Also am Meer gibt
es das häufiger, wie Gesa und Christian feststellen durften, aber
hier am Hostel eher nicht so. Tallinn trauert um Erasmusstudenten...