Ich habe eine Beschwerde von meinem
Herrn Papa erhalten, dass der Winter bei euch in Saksamaa jetzt
zuschlägt. Hier also eine spezielle Notiz an dich, Vaddern:
Schau dir die folgenden Bilder an und
friere noch ein bisschen mehr vor dich hin, bei dem ersten Foto sieht
man mich wie ich im Schnee stehe... mit durchgestreckten Beinen im
übrigen. Nachdem ich in den Schnee gesprungen bin, um einen
Poabdruck zu machen. Den ich nicht fotografieren konnte, weil ich
immer tiefer eingesunken bin und dann nicht mehr aufstehen konnte.
Die letzten Abende hier waren sehr
besonderer Natur.
Freitag ist ja in der Regel der letzte
Tag der Uniwoche (für alle im Academic hostel außer für Frank und
mich), daher ist Freitag Abend immer eine gute Stimmung und ein
gemütliches Beisammensein. Nach unglaublicher Inkompetenz meiner
Dozentin, bei welcher ich das Fach am Samstag haben sollte und die
die Aufgabe erst Donnerstag Nachmittag hochgeladen hatte, ärgerte
ich mich zuerst mal einige Stunden des Abends mit einem kritischen
Report über ein sinnloses Thema, besiegte es, wollte es hochladen
--- und stellte fest, dass die Deadline erst für morgen
ausgeschrieben war!
Frustriert über eine Verschwendung des
schönen Freitag Abends gesellte ich mich zu Marilena, Maria und
Vasia, sowie Antoine und Flavio (Franzosen) in die Küche und bekam
umgehend einen Ist-doch-alles-nicht-so-schlimm-Drink serviert. Zu
meinem Entzücken holte Antoine dann seine Gitarre hervor und stellte
uns damit vor ein kulturelles Problem: Welche Lieder kennen sowohl
Griechen als auch Franzosen als auch Deutsche?
Wir fanden ein paar, ich habe jetzt ein
paar griechische Lieder gehört, wobei mir besonders das über den
Schutzengel gefallen hat. Sagt jedenfalls Marilena.
Bis weit nach drei Uhr sangen wir,
unter anderem natürlich auch Klassiker wie „Lemon tree“ oder das
„Haleluja“ von Leonard Cohen. An dieser Stelle eine Notiz an mein
Schwesterchen und meinen Freund: Die finden es schön, wenn ich singe
und wollen mich nicht zum Schweigen bringen.
Nachbarn können wir ja nicht stören,
denn die waren noch viel lauter als wir oder wahlweise an unserer
Lagerfeuerstimmung beteiligt. Die haben wir übrigens aus Rücksicht
auf den Rauchmelder nur mit einigen Teelichtern erzeugt.
Gestern Abend habe ich mit einer Polin,
einem Ungar, einem Franzosen und einem Griechen über folgendes Thema
diskutiert: Ist es in deren Land möglich, einen Zug zu mieten?
Ich glaube nicht, dass das in
Deutschland geht, hier meine Frage an den einzig wahren Zugexperten,
in der Hoffnung, dass er meinen Blog liest: Kann man das in
Deutschland?
Wir haben nämlich gestern eine Party
in einer gemieteten Straßenbahn gefeiert, die eine Stunde lang alle
Strecken der Innenstadt abgefahren ist. Es ist schon ganz schön
lustig, wenn man sich in einer Straßenbahn anfängt häuslich
einzurichten und an den Haltestellen schön winken kann, wenn Leute
nicht einsteigen dürfen. Nur einmal wurden wir kurz unterbrochen,
als die Polizei unsere Bahn anhielt, um diese merkwürdige Anhäufung
von Studenten zu kontrollieren.
Hallo Schwesterchen,
AntwortenLöschenwie bereits bei Facebook erklärt, geht das auch in Deutschland, z.B. in Bonn und Köln, aber es kostet sicher um einiges mehr ;)