Am Dienstag kam Elli am Flughafen an,
Frank und ich kamen minimal zu spät, was ja sonst eher ihr Job ist.
Da ich bereits vorher ein 3-Tages-Ticket für den öffentlichen
Transport besorgt hab, war der Rückweg auch kein Problem. Und bei
der Gelegenheit lernte meine intelligente Schwester bereits ein Wort:
„Paetun“, was so viel heißt wie „Halt“, im Sinne von „Wagen
hält“. Mir war dieses aufblinkende Wort im Bus bisher entgangen...
Nach einem intensiven Einkauf machte
sich meine Schwester im Hostel beliebt und backte Kuchen,
Marmorkuchen, unterhielt sich mit Franks Mitbewohnern, die ja den
Ofen haben. Zum Kuchenbacken muss ich sagen: Es war eine sehr große
Leistung. Wer in den letzten Monaten meine Berichte verfolgt hat
(Elli hat es nicht gemacht, sonst wäre sie vielleicht vorbereitet
gewesen...), der hat vielleicht gemerkt, dass die Küchenausstattung
hier nicht unbedingt vollständig ist. Wir strengten also unsere
Muskeln an und rührten alles mit einem 39-cent-Schneebesen, der mehr und mehr
auseinanderfallen wollte.
Da sie ja auch das Spiel „Ligretto“
mitgebracht hatte, konnte ich sie unbesorgt mit meinen
Mitbewohnerinnen alleine lassen. Maria und Vasia spielten wie
besessen und versuchten sie zu schlagen. Wer mal mit Elli gespielt
hat, der weiß wie anstrengend das ist. Aber der Ehrgeiz war da!
Dann machte Elli sich noch bekannter,
da sie einen ganzen Kühlschrank voller Schoko-Crossies produzierte.
Die wurden dann, nachdem auch Leon angeflogen kam, abends bei
gemütlichem Gruppenkuscheln von zahlreichen Studenten verzehrt.
Mehrere Töpfe voll (Schüsseln haben wir nicht) verschwanden in ewig
hungrigen Studenten. Danach spielten wir wieder Karten, tranken ein
wenig Wodka (andere ein wenig mehr...) und gingen schlafen.
Am Donnerstag war ein schöner Ausflug
in die Stadt geplant, den Frank aufgrund des Wodkas nicht mitmachen
konnte. So zogen wir zu dritt durch die wunderschöne Altstadt von
Tallinn, machten Fotos und besuchten die wichtigsten historischen
Orte, den Hafen und selbstverständlich ein Restaurant. Das Wetter
war sehr nett zu uns, es war warm (naja, Elli und Leon war kalt...),
sonnig und zum Großteil kein Eis mehr auf den Straßen. Dabei
entstanden einige wunderschöne Bilder, vor allem von Elli, die auf
Erkundungstour ging...
Während Leon mit Vollspeed über die
Eisfläche im Hafen schlitterte, traute sich Elli nicht, eben diese
zu betreten. Der Grund: Sie wüsste ja nicht, wie dick das Eis wäre.
Ich meinte so, dass sei vielleicht 10 cm dick, worauf die Frage kam,
was denn darunter sei. Ich bin überfragt.
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