Donnerstag abends trafen wir uns um
neun, um unseren Trip nach Vilnius anzutreten. Zwanzig Studenten auf
einem Haufen, viele mit Koffer, zogen durch die Nacht zu der Station
„Autobussijaam“, an der ein Expressbus wartete. Die Nacht war
dann eher beengt und aufrecht, wie das im Bus halt so ist, besonders
Frank war wieder am Schimpfen wie ein Rohrspatz, aber wer ihn mal im
Bus gesehen hat, versteht auch warum...
Morgens um sieben erreichten wir fast
zeitgleich mit dem Sonnenaufgang Vilnius und begaben uns zum Hostel,
um unser Gepäck los zu werden. Das Hostel war billig (und nur das),
sodass wir sofort weiterliefen in Richtung Innenstadt. Da Dimitri
gebürtiger Vilniuser ist, zeigte er uns alle wichtigen Plätze und
erklärte auch etwas dazu, sorgte für traditionelles Essen und
erklärte spezielle Bräuche, wie zum Beispiel die Nutzung der
„buklaste“, einem Wunschstein, auf dem Frank sich gerade dreht.
Dort sollte man sich dreimal drauf drehen und einen Wunsch wünschen,
dann würde er in Erfüllung gehen. Oder zum Beispiel die Tatsache,
das ein Geldstück, dass in einen Brunnen geworfen wird erst Glück
bringt, wenn man es zuvor mit einem anderen getauscht hat.
Nicht erklären konnte er uns den
liebevoll umhäkelten Baum, aber da wir im Künstlerviertel waren,
machte das irgendwie Sinn.
Ebenfalls im Künstlerviertel zu finden: Die Verfassung.
Vielleicht sollten wir das ein oder andere übernehmen...
Vielleicht sollten wir das ein oder andere übernehmen...
Ich gebe zu, den ein oder anderen Ort
hätten wir ohne seine Strenge Führung definitiv nicht besichtigt,
da mit einigen Orten Bergsteigen verbunden war, lange Strecken laufen
oder eben sehr windige Abschnitte des Weges. Nicht unbedingt das, was
faule Studenten mögen. Den Abend verbrachten wir erst im Hostel (wo
wir nur kaltes Wasser zum Duschen hatten), dann in einem typisch
litauischen Club, der sich nicht wesentlich von anderen
unterscheidet, außer dass die Türsteher sehr streng waren und einen
von uns nicht einließen.
Noch ein kurzes Wort zum Hostel. Da wir
für Elli, Leon, Frank und mich später gebucht hatten, waren wir in
einem anderen Gebäude untergebracht. An sich nicht schlimm, nur als
es an die Zimmerverteilung ging, wurde der erste Raum aufgeschlossen,
Elli schaute hinein und schrie nur „DEINS“ und flitzte weg zum
nächsten. Der Grund war mir drei Sekunden später (und zu spät)
klar: Die Wandfarbe war ein Neonpink, die Bodenfarbe ein roter
Blumenteppich... Zu allem Überfluss eine rot leuchtende
Nachttischlampe. Es war ein billiges Hostel.
Auch nie gesehen hätten wir das Ziel
des nächsten Tages: Trakai. Das ist der Name einer alten Burg, die
der wichtigste Ort der Gegend war, bevor Vilnius die Hauptstadt
wurde. Trakai liegt auf einer Insel inmitten eines Sees, der zur Zeit
selbstverständlich zugefroren ist und wurde zu einem wunderschönen
Museum umgebaut, dass nicht nur informativ, sondern auch schön
anzusehen ist. Wir verbrachten mehrere Stunden dort, in denen es
unablässig schneite, um dann später wieder in ein traditionelles
Restaurant geleitet zu werden.
Wie man sieht, hatten Elli und ich das gute Essen wohl eher nicht verdient...
Nach einem gemütlichen Ausklingen des
Abends im Hostel und einer sehr kurzen Nacht traten wir den Heimweg
nach Tallinn an. Ich freute mich besonders darauf, denn auch wenn der
Trip schön war und Spaß gemacht hat, finde ich Tallinn deutlich
schöner und heimeliger, was zum Teil auch mit der Sauberkeit und dem
Zustand der Häuser zu tun hat. Außerdem gefällt mir die Sprache
besser, was Elli bei unserer Ankunft mit den Worten kommentierte
„Hier fühlt ihr euch zu Hause!“
Ja, stimmt.
das heißt "Ebuklast" ;-)
AntwortenLöschenund mein Problem war nicht rot-pink, sondern
PINK!!!
Das heißt Buklaste, gooooogle das mal :) Außerdem hab ich mich noch mal informiert, immerhin wohne ich in selben Haus wie Dimitri :P
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