Freitag, 7. Juni 2013

07.06.2013 - verboten schönes Lahemaa



Gestern haben ich, gemeinsam mit meiner Familie, einen verboten wunderschönen Teil von Estland entdeckt. Es handelt sich dabei um die Nationalpark Lahemaa, der etwa 60km östlich von Tallinn liegt. Zum Großteil natürlich Wald, da immerhin 50% von Estland mit Wald bedeckt sind, aber auch wunderschöne Küsten und Steine. Dazu sollte ich wohl sagen, dass in Estland überall Steine herumliegen, und der Nationalpark ist die „steinreichste“ Gegend. Wir suchten uns also eine Strecke von 15km aus, da wir ja alle noch fit sind und das Wetter genießen wollten. Der Weg sollte lange der Küste entlangführen und am Ende durch den Wald zurück. Übrigens fand ich dort dieses aparte Vogelhäuschen, dass den kleinen Designer in mir wieder weckte…

 
Wir fuhren also zur Touristeninformation, bei der wir als erstes auf Deutsche trafen. Unglaublich, da wohnt man schon so weit weg von Deutschland und dann trifft man die als erstes. Als hätten wir eine Nase dafür… Uns wurde jedenfalls eine schöne Strecke empfohlen, wir fuhren zu einem Parkplatz und begannen die Wanderung.

Zu Beginn sahen wir noch viele Menschen, je weiter wir kamen, desto weniger Menschen trafen wir auch. Durch den Hang nicht permanent auf dem Weg bleiben zu wollen, sondern das Meer zu spüren, gingen wir immer schön nahe am Wasser entlang – und standen auf einmal vor Wasser. Zwar hätten wir zurück gehen können, aber das ist ja langweilig, denn zufällig führte auch ein etwas beschwerlicherer Weg über ein paar Steine zum Ufer zurück. Die Kletterarbeit wurde dann auch unterschiedlich gut bewältigt, während vier von uns mit trockenen Füßen ankamen, meinte Frank, er müsse seine Füße im Meer waschen – selbstverständlich mit Socken und Schuhen. Bei der Gelegenheit fielen ihm dann auch die Löcher in seinen Turnschuhen auf. 



Macht alles nichts, war ja warm. Also wrang Frank seine Socken aus und wir bekletterten die Steine, die da herumlagen. Fazit: Meine Schuhe sind dafür nicht geeignet. Gummisohle mit Sandbeschichtung eignet sich nicht zum Erklimmen stilvoller Steine.



Dafür schleppte ich danach einen halben Sandkasten mit mir herum, leerte ihn hin und wieder aus und genoss die Natur. Meine Mutter erkannte den kühlenden Faktor des Meeres, nachdem sie sich den Fuß umknickte, was uns alle zu einer Pause überredete. Dabei wurde auch der ein oder andere Stein mit Hilfe von Pollenstaub, der sich im Meer zu einer gelben Masse versammelt hatte verschönert…




Nach etwa drei Stunden standen wir auf dem nördlichsten Teil des Nationalparks und waren zu 270° mit Wasser umgeben. Dort schlief ich dann auch von dem Meeresrauschen und der warmen Sonne ein…
…und als ich aufwachte, bekam ich mitgeteilt, dass wir erst drei Kilometer geschafft hätten. Also keine 15km Tour heute. Macht doch nichts. Also nahmen wir den Weg quer durch den Wald zurück, kämpften gegen eine feindliche Übermacht aus Mücken und erreichten das Auto auch irgendwann. Die Rückfahrt fing ebenfalls mit der Jagd auf die blinden Passagiere an, die sich nicht nur nach Tallinn bringen lassen wollten, nein sie wollten sich auch noch auf Kosten unseres ernähren. Und nervten mit einem hohen Sirrton beim Schlafen. 

Am Abend im Hostel feierten Frank und ich dann Greg, der gestern seine Masterarbeit mit Bestnote bestanden hat.


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